Gollmitz ist ein Dorf mit rund 200 Seelen südlich der Stadt Calau und seit 2001 auch ihr Ortsteil. Gelegen inmitten von Wäldern, Wiesen und Feldern und getragen von Einwohnern, deren Familien einen Gollmitzer, einen Niederlausitzer oder einen Berliner Hintergrund haben oder deren Wurzeln noch weiter ausgreifen. Was sie aber eint und zusammenhält, ist der Charme der Landschaft hier am südlichen Rand des Niederlausitzer Landrückens und das vom Miteinander geprägte soziale Gefüge des Dorfes.
Veränderungen gab es immer wieder in der Geschichte des Dorfes – ersehnte und hingenommene, begrüßte und erduldete. Vieles hat sich geändert und noch mehr wird sich ändern – die einen treiben, andere werden getrieben. Mehrheitlich ist der Wille, die Kirche im Dorf zu lassen.
2021 bildete sich eine Bürgerinitiative und führte eine Kampagne für den Erhalt ortsnaher Wälder rund um Calau. Über 100 stimmberechtigte Bürger hatten sich mit ihrer Unterschrift angeschlossen, wobei sich die Kampagne wohlbemerkt nicht prinzipiell gegen die Windenergie-Industrie richtet, wohl aber gegen ihre plan- und maßlose Ausweitung.
Der Lausitzer Bauer würde an dieser Stelle sagen: „Auch das beste Pferd kann vom uneinsichtigen Reiter zu Tode geritten werden!“
Die Kampagne hat also das Ziel, der Windenergie einen gebührenden Platz in einem ausgewogenen Energie-Portfolio der Zukunft zu sichern und ihr dabei auch mittel- und langfristig die Akzeptanz der Anwohner zu erhalten.
In Gesprächen mit den Fraktionen der Calauer Stadtverordnetenversammlung (SVV) hatten wir die Möglichkeit, über die Errichtung von Windenergieanlagen (WEA) rund um Gollmitz zu diskutieren.
Das Land Brandenburg ist bis 2032 in der Pflicht, 2,2 % seiner Fläche für WEA freizugeben. Damit ist raumordnende Planung erforderlich, die Windenergie-gebiete ausweist, auf denen verträglich gebaut werden kann. Egal ob landesweit oder regional – ein Raumordnungsplan muss sich daran messen lassen, wie er einerseits seine per Gesetz vorgegebene Zielstellung erreicht und andererseits Mensch und Natur weitestgehend schont. Nicht zuletzt sind die Menschen in den Dörfern auch Teil der Natur.
Calau hat mit 2,46 % seiner Fläche durch die bestehenden WEA schon jetzt das Soll weit übererfüllt. Dem entgegen stehen Pläne einzelner Stadtverordneter, Calau zu einem Hotspot der Erzeugung erneuerbarer Energien umzugestalten und dafür immer neue Flächen aus der Land- und Forstwirtschaft umzuwidmen.
Sicherlich würde so eine Menge Geld ins Stadtsäckel fließen, aber für die Einwohner von Calau und ihrer Ortsteile würde das eine Umzingelung mit Windrädern und Solarpanelen bedeuten. Daher unsere Forderung an die SVV, Lösungen zu suchen und zu finden, die den Erhalt ortsnaher Wälder gewährleisten.
